Mehrwertrate
A: mu’addal al-qīma az-zā’ida. – E: rate of surplus value. – F: taux de plus-value. – R: norma pribavočnoj stoimosti. – S: tasa de plusvalor. – C: shèngyú jiàzhí lǜ 剩余价值率
Pertti Honkanen
HKWM 9/I, 2018, Spalten 447-453
In der M drückt sich der Mehrwert aus im Verhältnis »zum Kapitalteil, woraus er unmittelbar entspringt« (K I, 23/229). Während »die Profitrate das Verhältnis des Mehrwerts zum vorgeschossenen Gesamtkapital« darstellt, ist »die Mehrwertsrate das Verhältnis […] des Mehrwerts zum bloß variablen Teil dieses Kapitals« (546), mit dem der Kapitalist Arbeitskraft kauft. Mathematisch wird die M (oder die Rate des Mehrwerts: RdM) gefasst als m / v (m = Mehrwert und v = variables Kapital). Weil Mehrwert zum variablen Kapital sich verhält wie Mehrarbeit zur notwendigen Arbeit, gilt M = m / v = Mehrarbeit / notwendige Arbeit. Marx behandelt die M daher auch als einen Indikator für den Ausbeutungsgrad lebendiger Arbeit. Er bezeichnet sie in K I als den »exakten Ausdruck für den Exploitationsgrad der Arbeitskraft durch das Kapital oder des Arbeiters durch den Kapitalisten« (232). Dabei weist Marx nach, dass jeder »einzelne Kapitalist«, neben seinem »Spezialinteresse […] an der Ausbeutung der persönlich von ihm ausgebeuteten Arbeiter«, zugleich auch, wie die »Gesamtheit aller Kapitalisten jeder besondern Produktionssphäre, in der Exploitation der Gesamtarbeiterklasse […] direkt ökonomisch beteiligt ist« (K III, 25/207). Der Begriff M steht bei der Dechiffrierung des kapitalistischen Produktionsverhältnisses als einem gesellschaftlichen Verhältnis der Ausbeutung im Zentrum.
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