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- | K und Gruppe sind Zentralbegriffe in Jean-Paul Sartres //Kritik der dialektischen Vernunft// (1960) […]. Programm und Titel der //KdV// stehen in der Tradition Kants: Es geht um »die [[f:Frage]] nach den Grenzen, der Gültigkeit und Reichweite der dialektischen Vernunft« (...), wobei sich Sartre bes. gegen die »monistisch« genannte Konzeption einer <!--[-->[[n:Naturdialektik|Naturdialektik]]<!--]--> wendet. In Sartres [[e:Entwicklung]] stellt die //KdV// eine Wendung zur wirklichen [[g:Geschichte]] dar, der er eine anthropologische Fundierung geben will. Ausgangspunkt ist die Unmittelbarkeit, die individuelle Subjektivität, deren Irreduzibilität das tragende Motiv des gesamten sartreschen [[d:Denken]]s bildet. […] | + | K und Gruppe sind Zentralbegriffe in Jean-Paul Sartres //Kritik der dialektischen Vernunft// (1960) […]. Programm und Titel der //KdV// stehen in der Tradition Kants: Es geht um »die [[f:Frage]] nach den Grenzen, der Gültigkeit und Reichweite der dialektischen Vernunft« (...), wobei sich Sartre bes. gegen die »monistisch« genannte Konzeption einer <!--[-->[[n:Naturdialektik|Naturdialektik]]<!--]--> wendet. In Sartres [[e:Entwicklung]] stellt die //KdV// eine Wendung zur wirklichen [[g:Geschichte]] dar, der er eine anthropologische Fundierung geben will. Ausgangspunkt ist die Unmittelbarkeit, die individuelle Subjektivität, deren Irreduzibilität das tragende Motiv des gesamten sartreschen [[d:Denken|Denkens]] bildet. […] |
Für Sartre ist K ein entfremdetes soziales Objekt. K.e sind »Systeme, Apparate und Instrumente, die zugleich reale, materielle [[e:Existenz]]grundlagen besitzende Objekte sind, und //Prozesse//, die – in der [[g:Gesellschaft]] und oft gegen sie – Zwecke verfolgen, die niemandes mehr sind« (1960/1999). In ihrer materiellen Gegenständlichkeit formieren sie menschliche Beziehungen – Gebäude ([[k:Kirche]], Schule, Amt), Straßen, Plätze; Maschinen, Flugzeuge, der 7-Uhr-51er-Bus; Massenmedien, der 50-Euro-Schein, Statuten, Karteikarten, Vereinslokale etc. Entfremdete soziale Objekte bilden das »praktisch-inerte Feld«. Auch die [[f:Familie]] ist ein K, elementar vereinigt durch die gemeinsame Wohnung. K.e sind passiv und von außen vereinigt, sie können auch geistige Gebilde sein wie »der [[i:Idealismus/Materialismus|Idealismus]]« (dessen träge Materialität z.B. in gewissen Büchern oder Institutsräumen besteht) oder [[h:Herrschaft|Herrschafts]]ideologien wie der Rassismus, der in Gesprächen und Praktiken sich materialisiert. […] | Für Sartre ist K ein entfremdetes soziales Objekt. K.e sind »Systeme, Apparate und Instrumente, die zugleich reale, materielle [[e:Existenz]]grundlagen besitzende Objekte sind, und //Prozesse//, die – in der [[g:Gesellschaft]] und oft gegen sie – Zwecke verfolgen, die niemandes mehr sind« (1960/1999). In ihrer materiellen Gegenständlichkeit formieren sie menschliche Beziehungen – Gebäude ([[k:Kirche]], Schule, Amt), Straßen, Plätze; Maschinen, Flugzeuge, der 7-Uhr-51er-Bus; Massenmedien, der 50-Euro-Schein, Statuten, Karteikarten, Vereinslokale etc. Entfremdete soziale Objekte bilden das »praktisch-inerte Feld«. Auch die [[f:Familie]] ist ein K, elementar vereinigt durch die gemeinsame Wohnung. K.e sind passiv und von außen vereinigt, sie können auch geistige Gebilde sein wie »der [[i:Idealismus/Materialismus|Idealismus]]« (dessen träge Materialität z.B. in gewissen Büchern oder Institutsräumen besteht) oder [[h:Herrschaft|Herrschafts]]ideologien wie der Rassismus, der in Gesprächen und Praktiken sich materialisiert. […] |