einfache/komplizierte Arbeit
A: ‛amal-basīṭ/murakkab. – E: simple/complex labour. – F: travail simple/complexe. – R: prostoj/složnyj trud. – S: trabajo simple/complejo. – C: jiandan de/fuza de laodong 简单的 / 复杂的劳动
Michael Krätke
HKWM 3, 1997, Spalten 94-118
Solange »die Wertbestimmung durch die Arbeitszeit wie bei Ricardo selbst ›unbestimmt‹, macht sie die Leute nicht shaky [unsicher]. Sobald aber exakt mit dem Arbeitstag und seinen Variationen in Verbindung gebracht, geht ihnen ein ganz unangenehmer neuer Leuchter auf«, schreibt Marx (Br an Engels). Zu den Unklarheiten, die Marx von den klassischen Ökonomen erbt, gehört das Problem des Wertmaßes der Arbeitszeit bei unterschiedlichen Arbeitsarten oder -qualitäten. Um der Werttheorie den gewünschten Erklärungswert zu geben, müsste er auch hier über die Intuitionen seiner Vorgänger hinausgehen. Denn anders als sie will er sich nicht damit begnügen, das Wertmaß zu finden und zu benennen, sondern gerade zeigen, wie sich in einer Marktökonomie ökonomische Größen als Wertgrößen etablieren, wie ökonomische Maße und »Maßverhältnisse« zustande kommen, die eine spezifisch ökonomische Rationalität erst ermöglichen. Dass die Arbeitszeit nicht nur zum Messen und Vergleichen der Arbeitsproduktivität – bezogen auf dieselbe Arbeit und dasselbe Produkt – taugt, sondern darüber hinaus auch als »gesellschaftliches Maß« für die »gesellschaftliche Arbeit«, kann Marx nicht einfach als gegeben hin- und annehmen; er muss es entwickeln. Daher die Bedeutung der Kategorien eA und kA, mit denen die Mannigfaltigkeit der Arbeitsarten in ein gesellschaftliches Maßverhältnis von Wertgrößen übersetzt werden soll.
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