industrielles Kapital
A: ar-raʼs-māl aṣ-ṣināʽī. – E: industrial capital. – F: capital industriel. – R: promyšlennyj kapital. – S: capital industrial. – C: gōngyè zīběn 工业资本
Rolf Hecker
HKWM 6/II, 2004, Spalten 1012-1017
Das iK, oft verkürzt als ›Kapital‹ bezeichnet, ist eine Schlüsselkategorie für Marx. Bevor er sich mit den Bewegungsformen des iK befasst, bestimmt er dessen gesellschaftlichen Charakter: »Das iK ist die einzige Daseinsweise des Kapitals, worin nicht nur Aneignung von Mehrwert, resp. Mehrprodukt, sondern zugleich dessen Schöpfung Funktion des Kapitals ist. Es bedingt daher den kapitalistischen Charakter der Produktion; sein Dasein schließt das des Klassengegensatzes von Kapitalisten und Lohnarbeitern ein. Im Maß wie es sich der gesellschaftlichen Produktion bemächtigt, werden Technik und gesellschaftliche Organisation des Arbeitsprozesses umgewälzt, und damit der ökonomisch-geschichtliche Typus der Gesellschaft.« (K II) Das iK fungiert nicht nur im industriellen Bereich, wie der Term nahelegen könnte: Geldkapital und Warenkapital, »die beiden Formen, die der Kapitalwert innerhalb seiner Zirkulationsstadien annimmt«, unterscheiden sich zwar von seiner »dem Produktionsstadium angehörigen Form«, der des »produktiven Kapitals«, nicht aber vom iK: »Das Kapital, welches im Verlauf seines Gesamtkreislaufs diese Formen annimmt und wieder abstreift und in jeder die ihr entsprechende Funktion vollzieht, ist iK – industriell hier in dem Sinn, dass es jeden kapitalistisch betriebnen Produktionszweig umfasst.« (…) IK darf also nicht mit ›Industriekapital‹ verwechselt werden; es fungiert nicht nur in Industrie, Bergbau und Verkehrswesen, sondern u.a. auch in der Landwirtschaft (K III).
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