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i:individuum [2013/07/17 23:20] christian |
i:individuum [2024/02/15 23:54] (aktuell) christian |
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====== Individuum ====== | ====== Individuum ====== | ||
- | A: al-fard. – E: individual. – F: individu. – R: individ. – S: individuo. – C: geren, geti 个人, 个体 | + | A: al-fard. – E: individual. – F: individu. – R: individ. – S: individuo. – C: gèrén, gètǐ 个人, 个体 |
Hans-Ernst Schiller | Hans-Ernst Schiller | ||
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- | In der Sprache der Antike meint lat. //individuum //wie gr. ἄτομον das Unteilbare, während die Moderne beim I zunächst an den einzelnen Menschen denkt, der sich seiner selbst bewusst ist und frei zu handeln vermag. Zwischen beiden Polen vollzieht sich eine Wort- und Theoriegeschichte, die im Denken von Marx und seinen Nachfolgern gegenwärtig ist. Grundproblem des marxschen Denkens ist die Verselbständigung des gesellschaftlich Allgemeinen, vornehmlich in Staat und [[k:Kapital]], und die Möglichkeit ihrer [[a:Aufhebung]], die Marx zufolge darauf beruht, dass jene Verselbständigung von den I.n selbst in historisch bestimmten Verkehrsformen produziert wird. Die Entgegensetzung von I und Gesellschaft umschließt, wie man in einer Marx-Paraphrase (...) sagen kann, eine Weltgeschichte. In dieser wird der Einzelne zunehmend aus vorgegebenen [[k:Kollektiv]]en gelöst und muss als selbstverantwortliches Subjekt überleben, kann sich aber auch, wenn die äußeren Bedingungen gegeben sind, in seinem Weltbezug erweitern und innerlich differenzieren. [...] | + | In der Sprache der Antike meint lat. //individuum //wie gr. ἄτομον das Unteilbare, während die <!--[-->[[m:Moderne]]<!--]--> beim I zunächst an den einzelnen Menschen denkt, der sich seiner selbst bewusst ist und frei zu handeln vermag. Zwischen beiden Polen vollzieht sich eine Wort- und Theoriegeschichte, die im Denken von Marx und seinen Nachfolgern gegenwärtig ist. Grundproblem des marxschen Denkens ist die Verselbständigung des gesellschaftlich Allgemeinen, vornehmlich in Staat und [[k:Kapital]], und die Möglichkeit ihrer [[a:Aufhebung]], die Marx zufolge darauf beruht, dass jene Verselbständigung von den I.n selbst in historisch bestimmten Verkehrsformen produziert wird. Die Entgegensetzung von I und Gesellschaft umschließt, wie man in einer Marx-Paraphrase (...) sagen kann, eine Weltgeschichte. In dieser wird der Einzelne zunehmend aus vorgegebenen [[k:Kollektiv|Kollektiven]] gelöst und muss als selbstverantwortliches Subjekt überleben, kann sich aber auch, wenn die äußeren Bedingungen gegeben sind, in seinem Weltbezug erweitern und innerlich differenzieren. [...] |
- | In Bezug aufs I ergeben sich im Anschluss an Marx einige Probleme, die bei ihm kaum oder gar nicht thematisiert worden sind: 1. das Verhältnis von I und Kollektiv im politischen [[k:Kampf]]; 2. die Prägung des »persönlichen I« durch die [[i:Instanz]]en der Sozialisation, v.a. der [[f:Familie]]; 3. die Symptome der Auflösung des bürgerlichen I im historisch entwickelten Sinn, verbunden mit einer Kritik des I als Subjekt; und schließlich 4. die Frage nach der realen Möglichkeit des Zielentwurfs einer Subsumtion der Produktivräfte unter die ›[[a:Assoziation|assoziierten]]‹ I.n. | + | In Bezug aufs I ergeben sich im Anschluss an Marx einige Probleme, die bei ihm kaum oder gar nicht thematisiert worden sind: 1. das Verhältnis von I und Kollektiv im politischen [[k:Kampf]]; 2. die Prägung des »persönlichen I« durch die [[i:Instanz|Instanzen]] der Sozialisation, v.a. der [[f:Familie]]; 3. die Symptome der Auflösung des bürgerlichen I im historisch entwickelten Sinn, verbunden mit einer Kritik des I als Subjekt; und schließlich 4. die Frage nach der realen Möglichkeit des Zielentwurfs einer Subsumtion der Produktivräfte unter die ›[[a:Assoziation|assoziierten]]‹ I.n. |