Arbeitserziehung
A: tarbīya liʾl-ʿamal. – E: education for/by work. – F: education du travail. – R: trudovoe vospitanie. – S: educación laboral. – C: laodong jiaoyu
Gerhard Zimmer
HKWM 1, 1994, Spalten 502-512
Im Zuge der Entwicklung des Kapitalismus wird Arbeit als pädagogisches Prinzip und Arbeitserziehung als pädagogische Aufgabe artikuliert (Comenius, Locke, von Rochow, Campe, Pestalozzi, Lepeletier). Seither wird A als entscheidende Bedingung für die Entwicklung der ›Brauchbarkeit‹ der Individuen für die Arbeit selbst und für den Staat angesehen; sie gilt als wirksames Mittel und hervorragender Weg der Persönlichkeitsentwicklung, und zwar für jene, die in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen arbeiten werden. Arbeitswille, Arbeitstugenden, Arbeitsfähigkeiten, Unterordnung unter hierarchisch bestimmte Aufgaben, Schutz des eigenen Arbeitsvermögens vor frühzeitigem Verschleiß, Solidarität werden daher zu umkämpften Erziehungszielen zwischen den gesellschaftlichen Klassen.
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