Doppelbelastung

A: al-taḥrnīl al-muzdauwidj. – E: double burden. – F: double journée de travail. – R: dvojnaja nagruzka. – S: carga doble de trabajo. – C: shuangchong fudan

Frigga Haug

HKWM 2, 1995, Spalten 809-812

Unter D wird verstanden »die gleichzeitige Beanspruchung der Frau durch Familie und Beruf oder eine andere außerhäusliche Aufgabe. Die traditionelle Zuständigkeit der Frau für die familiären Pflichten (Geschlechterrollen) stellt ein großes Hindernis für ihr berufliches und öffentliches Engagement dar.« (Schweizer Lexikon) Diese Problematik wird bis zu den 1970er Jahren auch als »Doppelrolle« bezeichnet. So berichtet Ursula Lehr (1969) u.a. über eine Studie (Christensen u. Swihart 1956) zu Zukunftsvorstellungen von CollegestudentInnen: »Frauen sahen sich selber stärker in der Doppelrolle als Hausfrau und Berufstätige; ihre männlichen Kollegen sprachen sich stärker gegen die Doppelrolle aus.« D.h., sie wollten, daß ihre Frauen nicht berufstätig sind. In einem Plädoyer für weibliche Berufstätigkeit benutzen Alva Myrdal und Viola Klein 1971 den Begriff Doppelrolle positiv als erstrebenswertes Ziel. Parallel taucht der Begriff D auf (Hofmann u. Dietrich 1958), um dann zunehmend in den 1980er Jahren den Begriff der Doppelrolle abzulösen.

Arbeit, Arbeitskraft, Arbeitszeit, disponible Zeit, Doppelcharakter der Arbeit, Familienarbeit/Hausarbeit, Frauenfrage, Hausarbeitsdebatte, Patriarchat, Widerspruch, Zeit

artikel_per_email.jpg

 
InkriT Spende/Donate     Kontakt und Impressum: Berliner Institut für kritische Theorie e.V., c/o Tuguntke, Rotdornweg 7, 12205 Berlin
d/doppelbelastung.txt · Zuletzt geändert: 2012/12/29 16:46 (Externe Bearbeitung)     Nach oben
Recent changes RSS feed Powered by PHP Valid XHTML 1.0 Valid CSS Driven by DokuWiki Design by Chirripó