Christen für den Sozialismus

A: al-masīḥīyūn liṣāliḥ al-ishtirākīya. – E: christians for socialism. – F: chrétiens pour le socialisme. – R: christiane za socializm. – S: cristianos por el socialismo. – C: zhuzhang shehui zhuyi de Jidu jiaotu 主張社会主叉的基督教徒

Michael Ramminger

HKWM 2, 1995, Spalten 487-491

Die Bewegung der CfS entstand 1971 in Chile. Ab 1973 gründeten sich auch in Nordamerika, Kanada und in europäischen Ländern Bewegungen gleichen Namens, die organisatorisch jedoch voneinander unabhängig und lediglich über einige Welttreffen miteinander verbunden waren. In Lateinamerika waren die CfS eher eine kleine Gruppe von Befreiungstheologen, v.a. Priestern und Ordensleuten. Sie kamen aus dem Linkskatholizismus, aus dem heraus sich seit Ende der sechziger Jahre unter dem Eindruck der Armut unter den städtischen Lohnabhängigen und den landlosen Bauern verschiedene Gruppen (»Priester für die Dritte Welt«, »Iglesia Joven«, »Gruppe Golconda«, »Gruppe der Achtzig«) gebildet hatten. Anders als in Lateinamerika war die Gründung der CfS in den katholischen europäischen Ländern Spanien und Italien das Ergebnis eines lang vorausliegenden Engagements in Gewerkschaften und linken Parteien. Die CfS waren hier Organisationen mit mehreren tausend Mitgliedern, die sich in Regionalgruppen zusammengeschlossen hatten und mit ihrer Gründung die politischen und ideologischen Begrenzungen der links- und sozialkatholischen Bewegungen hinter sich ließen. In der Bundesrepublik waren die CfS stärker protestantisch geprägt und kamen hauptsächlich aus dem Mittelstand. Dementsprechend spielten sie keine Rolle in den Organisationen der Arbeiterbewegung, sondern wirkten eher in den neuen sozialen Bewegungen und trieben die Auseinandersetzungen mit deren Themen (Friedensbewegung, Anti-Atomkraft-Bewegung, Solidaritätsbewegung u.a.) in die Kirchen hinein. CfS-Bewegungen gab es noch in der BRD, Großbritannien, in den Niederlanden und in Belgien, wo auch das internationale Büro der CfS »Centre Oecumenique de Liaisons Internationales – COELI« angesiedelt ist; in vielen anderen Ländern gibt es noch kleine Gruppen, die sich aber nicht als Bewegung verstehen, sondern in Parteien, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen mitarbeiten.

Armut/Reichtum, Atheismus, Befreiung, Christentum und Marxismus, Christlicher Sozialismus, christlich-marxistischer Dialog, Dependenztheorie, Dritte Welt, Emanzipation, Engagement, Ethik, feministische Theologie, Glauben, Gramscismus, historischer Materialismus, Imperialismus, Institution, Mariateguismus, Moloch, Neue Soziale Bewegungen, peripherer Kapitalismus, Religion, Religionskritik, religiöse Revolutionsbewegungen, revolutionäres Subjekt, Solidarität, Spätkapitalismus, Theologie der Befreiung, Widerstand

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