Marktwirtschaft

A: iqtiṣād as-sūq. – E: market economy. – F: économie de marché. – R: rynočnoe chozjajstvo. – S: economía de mercado. – C: shìchǎng jīngjì 市场经济

Mathias Wiards

HKWM 8/II, 2015, Spalten 1825-1833

M bezeichnet eine Wirtschaftsweise, bei der die Abstimmung der wirtschaftlichen Handlungen der ökonomischen Subjekte und damit die Koordination der gesellschaftlichen Produktion und Konsumtion über Märkte erfolgt. M ist in diesem Sinne nicht schon allein mit der Existenz von Märkten gegeben, sondern bedarf der gesellschaftlichen Dominanz der Marktkoordination gegenüber anderen Formen. Wenn M die kapitalistische Produktionsweise insgesamt charakterisieren soll, überdeckt der Begriff jedoch sowohl das im Privateigentum an Produktionsmitteln liegende Gewaltverhältnis als auch die der Kapitalverwertung eigene krisenhafte Dynamik. Marx weist ironisch darauf hin, dass die Sphäre des Warenaustausches »ein wahres Eden der angebornen Menschenrechte« sei (K I, 23/189f). Kapitalist und Arbeiter erscheinen gleichmaßen als Eigentümer. Der gewaltige Unterschied der von ihnen angebotenen Ware – historisch und begrifflich gründend im Prozess der ursprünglichen Akkumulation – verschwindet im M-Diskurs. »Wirtschaftliche Macht […] wird nicht thematisiert«, so John Kenneth Galbraith (2005, 28) in seiner Chronik der M.

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