Kräfteverhältnis

A: ‛alāqat al-quwā. – E: relation of forces. – F: rapport de forces. – R: sootnošenie sil. – S: relación de fuerzas. – C: liliang duibi 力量对比

Jens Wissel

HKWM 7/II, 2010, Spalten 1941-1955

Der Ausdruck »K« findet sich bei Marx und Engels »nur an wenigen Stellen« (Sfez 1986); der damit angesprochene Sachverhalt jedoch durchzieht ihre theoretischen Schriften und politischen Analysen. In der marxistischen Debatte erlangte der Begriff seit Lenin eine zentrale Stellung gegenüber ökonomistisch-deterministischen Positionen, wie sie in der II. Internationale etwa von Karl Kautsky vertreten wurden. Er ist gleichermaßen gegen voluntaristische Analysen gerichtet, die sich von den gesellschaftlichen Bedingungen gelöst haben. Die Rede von den K.en ist dem militärischen Jargon entlehnt, aber schon Machiavelli und v.Clausewitz gehen mit dem Verweis auf gesellschaftliche Bedingungen militärischer K.e über die unmittelbar militärische Analyse hinaus. Machiavelli war in seiner Zeit »einer der wenigen, die die Macht des Fürsten im Kontext von K.en analysiert« haben – darin lag der Skandal seines »Zynismus« (Foucault 1976/1983).

Bonapartismus, Determinismus, Diskursanalyse, Diskurstheorie, Faschismus, Fordismus, Gefängnishefte, Geschlechterverhältnisse, Gewalt, Globalisierung, Hegemonie, Herrschaft, Imperialismus, innere Bourgeoisie, Kalter Krieg, Kapitalfraktionen, Klassenherrschaft, Klassenkampf, Komintern, Konjunktur (politisch-historische), Korporatismus, Krise des Fordismus, Kybertariat, Macht, Massenstreik, Nationalstaat, Oberfläche, Ökonomismus, Pariser Kommune, Prekariat, Recht, Regulationstheorie, Russische Revolution, Staat, Stellungskrieg/Bewegungskrieg, Struktur, Superstruktur, transnationaler Kapitalismus, Weltkrieg, Zivilgesellschaft

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