Beamte

A: muwaẓaffūn. – E: civil servants, officials. – F: fonctionnaires. – R: činovniki. – S: funcionarios públicos. – C: guanyuan

Michael Krätke

HKWM 2, 1995, Spalten 83-95

Der moderne bürgerliche Staat ist ein B-Staat. Wenn Marx und Engels von »B« reden, sind stets Staats-B gemeint. Das ist der Sprachgebrauch des 19. Jh., in dem sich – nach der Französischen Revolution – der »öffentliche Dienst« und das moderne Berufs-B.tum herausbilden. »Offiziere« (zivile und militärische) oder »königliche Bediente«, später auch »Staatsdiener«, heißen alle, die vom Staat bezahlt und für ihn tätig sind. »B« war im 18. Jh. in Preußen/Deutschland die Bezeichnung für Pächter königlicher Domänen, die auch obrigkeitliche Befugnisse hatten. Das Allgemeine Landrecht von 1794 spricht erstmals offiziell auch von »B des Staates« statt von Dienern des Königs / Staates. Seit dem Vormärz wird der B als Inhaber einer B-Stelle im Staatsdienst definiert. […]

Eine systematische Analyse der B.schaft und des Militärs, dieses »fürchterlichen Parasitenkörpers« (18.B), findet sich bei Marx und Engels nicht. Nach Marx bilden die B.n keine besondere Klasse (…); er rechnet sie zu den »ideologischen Ständen« (K I) und bezeichnet sie als »künstliche Kaste«, die »neben den wirklichen Klassen der Gesellschaft« steht (18.B).

allgemeine Arbeit, Arbeitsmarkt, Bildung, Bürokratie, Elite, Ideologe, Intelligenz, Klassenanalyse, Lohnarbeit, Mittelklasse/Mittelschicht, Nomenklatura, produktive/unproduktive Arbeit, Proletarisierung, Staat, Staatsklasse, Staatstätigkeit, Steuerstaat

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