Gleichheit

A: al-musāwāh. – E: equality. – F: égalité. – R: ravenstvo. – S: igualdad. – C: pingdeng 平等

Claude Mainfroy

HKWM 5, 2001, Spalten 838-846

G‹ zählt neben der ›Gerechtigkeit‹ zu den zugkräftigsten politischen Begriffen der Moderne. Zugleich gerät er, weil ihm seit der frühen Neuzeit die Orientierung auf materielle bzw. soziale Gleichstellung eingeschrieben ist, stärker als etwa ›Freiheit‹ und ›Fortschritt‹ in Konflikt mit bürgerlicher Ideologie. Dennoch ist G kein marxistischer Begriff. Für Marx und Engels lassen sich mit ihm weder die Ursprünge der Ungleichheit erklären noch die Ziele des eigentlichen ›Kommunismus‹ korrekt definieren. Statt abstrakt ›G‹ zu fordern, untersucht Marx daher die Bedingungen, unter denen »der Begriff der menschlichen G […] die Festigkeit eines Volksvorurteils « annehmen konnte (…). Er sieht sie »in einer Gesellschaft, worin die Warenform die allgemeine Form des Arbeitsprodukts, also auch das Verhältnis der Menschen zueinander als Warenbesitzer« – ein »Gleichheitsverhältnis« – »das herrschende […] ist« (…).

Egalitarismus, Fortschritt, Französische Revolution, Frauenbewegung, Freiheit, Gerechtigkeit, geschlechtsegalitäre Gesellschaften, Gleichgültigkeit, Gleichmacherei, Gleichstellungspolitik, Gorbatschowismus, Kommunismus, Patriarchat, Sklavenhaltergesellschaft, utopischer Sozialismus

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