Katastrophismus

A: kāriṯiya. – E: catastrophism. – F: catastrophisme. – R: katastrofizm. – S: catastrofismo. – C: zaibian 灾变

Rolf Löther, Christoph Ohm

HKWM 7/I, 2008, Spalten 453-467

Die Massenproduktion ziviler und militärischer Güter setzte im 20. Jh. auf verschiedenen Ebenen katastrophale Dynamiken in Gang: Kriege nahmen verheerende, mit der Atomrüstung schließlich global bedrohliche Ausmaße an; die Verbilligung der Konsumgüter ermöglichte ein Zivilisationsmodell ökologisch rücksichtslosen Massenkonsums, so dass als ›menschengemachte Naturkatastrophe‹ u.a. gefährlicher Klimawandel droht. Da die Redeweise in viele Diskurse eingedrungen ist, droht eine Beliebigkeit, welche die Aufmerksamkeit für die Wechselwirkungen von Natur- und Gesellschaftskatastrophen untergräbt. Um sie wiederzugewinnen, bedarf es eines Rückblicks auf die im 18. Jh. beginnende naturwissenschaftliche Kontroverse um den K, in der um einen für die Rekonstruktion der Erdgeschichte tragfähigen Begriff von Katastrophe gerungen wurde.

Affe, Aufklärung, Biologismus, Darwinismus, Dialektik, dialektischer Materialismus, Entwicklung, Erde, Evolution, Evolutionismus, Fabianismus, Formationenfolge/vorkapitalistische Gesellschaftsformationen, Formationstheorie, Fortschritt, Gattungsfragen, Geschichte, Gesellschaftsformation, Katastrophe, Klima, Klimapolitik, Krieg, Krise, Menschwerdung, Natur, Naturbeherrschung, Naturdialektik, Naturgeschichte, Naturverhältnisse (gesellschaftliche), Naturwissenschaftliche Exzerpte, Neoliberalismus, Ökologie, Reform, Reformismus, Religion, Revolution, Sprung, System, Technikentwicklung/technische Revolutionen, Transformation, Umwälzung, Unbewohnbarkeit, Wissenschaftsgeschichte, Zerstörung, Zufall, Zusammenbruchstheorie, zweiter Widerspruch des Kapitalismus

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