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k:konzentration_und_zentralisation_des_kapitals [2024/02/03 20:18]
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k:konzentration_und_zentralisation_des_kapitals [2024/02/20 19:25] (aktuell)
christian
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-In den Medien jagen sich die Meldungen von mehr oder minder freundlichen Unternehmenszusammenschlüssen oder feindlichen Übernahmen – gelegentlich auch Trennungen – etwa die Wiederaufspaltung des einstigen ›Weltkonzerns‹ Daimler/Chrysler. Häufig spielen international agierende Finanzfonds mit. Immer jedoch sind damit Ängste der Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze verbunden, kontrastiert von den spekulativen Hoffnungen kleiner oder mittlerer Aktionäre. Seit dem Ende des ›realen Sozialismus‹ scheint der »Triumph des [[f:Finanzkapital]]s« (Sweezy 1994) in einer globalisierten Wirtschaft endgültig zu sein.+In den Medien jagen sich die Meldungen von mehr oder minder freundlichen Unternehmenszusammenschlüssen oder feindlichen Übernahmen – gelegentlich auch Trennungen – etwa die Wiederaufspaltung des einstigen ›Weltkonzerns‹ Daimler/Chrysler. Häufig spielen international agierende Finanzfonds mit. Immer jedoch sind damit Ängste der Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze verbunden, kontrastiert von den spekulativen Hoffnungen kleiner oder mittlerer Aktionäre. Seit dem Ende des ›realen Sozialismus‹ scheint der »Triumph des [[f:Finanzkapital|Finanzkapitals]]« (Sweezy 1994) in einer globalisierten Wirtschaft endgültig zu sein.
  
-Wenngleich die [[f:Form]]en sich wandeln und entwickeln, sind die Grundlagen dieser Phänomene keineswegs neu. Bei Marx und im Marxismus werden sie als [[a:Ausdruck]] von K und Z seit langem analysiert und diskutiert. Anders als vielfach vermutet, ist die K bei Marx dem [[b:Begriff]] des [[k:Kapital]]keineswegs äußerlich, vielmehr ist sie mit ihm von vornherein gesetzt. »Jedes individuelle Kapital ist eine größere oder kleinere K von Produktionsmitteln mit entsprechendem Kommando über eine größere oder kleinere Arbeiterarmee.« (...) Die Rückverwandlung von <!--[-->[[m:Mehrwert|Mehrwert]]<!--]--> in Kapital, d.h. die [[a:Akkumulation]], wird zur Grundlage einer erweiterten Stufenleiter der Produktion und ist gleichbedeutend mit einem Wachstum des Kapitals und damit einer Steigerung der K.+Wenngleich die Formen sich wandeln und entwickeln, sind die Grundlagen dieser Phänomene keineswegs neu. Bei Marx und im Marxismus werden sie als [[a:Ausdruck]] von K und Z seit langem analysiert und diskutiert. Anders als vielfach vermutet, ist die K bei Marx dem [[b:Begriff]] des [[k:Kapital|Kapitals]] keineswegs äußerlich, vielmehr ist sie mit ihm von vornherein gesetzt. »Jedes individuelle Kapital ist eine größere oder kleinere K von Produktionsmitteln mit entsprechendem Kommando über eine größere oder kleinere Arbeiterarmee.« (...) Die Rückverwandlung von <!--[-->[[m:Mehrwert|Mehrwert]]<!--]--> in Kapital, d.h. die [[a:Akkumulation]], wird zur Grundlage einer erweiterten Stufenleiter der Produktion und ist gleichbedeutend mit einem Wachstum des Kapitals und damit einer Steigerung der K.
  
 Den Begriff der Z hat Marx erst in der frz. Ausgabe von //K I// eingeführt (...), was deren eigenständige »wissenschaftliche [[b:Bedeutung]]« (//An den Leser//) unterstreicht (Engels hat diese Änderungen in die 3. dt. A. 1883 aufgenommen). Die Z »ergänzt das Werk der Akkumulation« (...) indem sie deren Wirkungen durch veränderte Verteilung der bereits vorhandenen und funktionierenden Kapitale steigert. »Das Kapital schwillt hier in einer Hand zu großen Massen, weil es dort in vielen Händen verloren geht. Es ist die eigentliche Z im Unterschied zur Akkumulation und K.« (...) Den Begriff der Z hat Marx erst in der frz. Ausgabe von //K I// eingeführt (...), was deren eigenständige »wissenschaftliche [[b:Bedeutung]]« (//An den Leser//) unterstreicht (Engels hat diese Änderungen in die 3. dt. A. 1883 aufgenommen). Die Z »ergänzt das Werk der Akkumulation« (...) indem sie deren Wirkungen durch veränderte Verteilung der bereits vorhandenen und funktionierenden Kapitale steigert. »Das Kapital schwillt hier in einer Hand zu großen Massen, weil es dort in vielen Händen verloren geht. Es ist die eigentliche Z im Unterschied zur Akkumulation und K.« (...)
  
-Marx zeigt, wie K und Z die [[k:Konkurrenz]] unter den Kapitalisten verschärft (...) sowie den Prozess der Vergesellschaftung der Produktion und die [[e:Entwicklung]] der Produktivkräfte vorantreibt (...). Zugleich betont er den antagonistischen Charakter und die daraus resultierende Dynamik, von der er die [[a:Aufhebung]] des [[k:Kapitalismus]] erwartet: »Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten [...] wächst die Masse des [[e:Elend]]s, des Drucks, der [[k:Knechtschaft]], der Entartung und [[a:Ausbeutung]], aber auch die Empörung der stets anschwellenden [...] [[a:Arbeiterklasse]] [...]. Die K der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt.« (...)+Marx zeigt, wie K und Z die [[k:Konkurrenz]] unter den Kapitalisten verschärft (...) sowie den Prozess der Vergesellschaftung der Produktion und die [[e:Entwicklung]] der Produktivkräfte vorantreibt (...). Zugleich betont er den antagonistischen Charakter und die daraus resultierende Dynamik, von der er die [[a:Aufhebung]] des [[k:Kapitalismus]] erwartet: »Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten [...] wächst die Masse des [[e:Elend|Elends]], des Drucks, der [[k:Knechtschaft]], der Entartung und [[a:Ausbeutung]], aber auch die Empörung der stets anschwellenden [...] [[a:Arbeiterklasse]] [...]. Die K der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt.« (...)
  
-Schumpeter, der diesen dialektischen [[a:Antagonismus]] nicht erwähnt, rühmt Marx für die Einsicht in die ›schöpferische‹ Kraft von K und Z: »Schon das eine: das Aufkommen der großen Unternehmungen vorherzusagen, war in Anbetracht der Verhältnisse zu Marxens Zeit eine <!--[-->[[l:Leistung|Leistung]]<!--]--> an sich. Aber er hat mehr als das getan. Er verknüpfte die K geschickt mit dem Akkumulationsprozess oder vielmehr, er sah die erste als Teil des letzteren und zwar nicht nur als Teil seines faktischen <!--[-->[[m:Mode|Mode]]<!--]-->lls, sondern auch seiner Logik.« (1942/1950) – Veränderungen der Konkurrenzverhältnisse und Z gehen mit Verschiebungen in den gesellschaftlichen <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]-->verhältnissen einher, was Theorien des [[i:Imperialismus]] und später des <!--[-->[[m:Monopol|Monopol]]<!--]-->kapitalismus inspirierte, wie auch Hoffnungen auf einen ›planmäßigen‹ Übergang zum Sozialismus. Dies legt nahe, dass im Verlauf kapitalistischer Entwicklung und [[k:Krise]]sich unterschiedliche Formen der K und Z herausbilden und widersprüchlich mit entgegenwirkenden Tendenzen verbunden sind. +Schumpeter, der diesen dialektischen [[a:Antagonismus]] nicht erwähnt, rühmt Marx für die Einsicht in die ›schöpferische‹ Kraft von K und Z: »Schon das eine: das Aufkommen der großen Unternehmungen vorherzusagen, war in Anbetracht der Verhältnisse zu Marxens Zeit eine <!--[-->[[l:Leistung|Leistung]]<!--]--> an sich. Aber er hat mehr als das getan. Er verknüpfte die K geschickt mit dem Akkumulationsprozess oder vielmehr, er sah die erste als Teil des letzteren und zwar nicht nur als Teil seines faktischen Modells, sondern auch seiner Logik.« (1942/1950) – Veränderungen der Konkurrenzverhältnisse und Z gehen mit Verschiebungen in den gesellschaftlichen <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]-->verhältnissen einher, was Theorien des [[i:Imperialismus]] und später des Monopolkapitalismus inspirierte, wie auch Hoffnungen auf einen ›planmäßigen‹ Übergang zum Sozialismus. Dies legt nahe, dass im Verlauf kapitalistischer Entwicklung und [[k:Krise|Krisen]] sich unterschiedliche Formen der K und Z herausbilden und widersprüchlich mit entgegenwirkenden Tendenzen verbunden sind. 
    
  
-➫ [[a:Akkumulation]], [[a:Aktiengesellschaft]],  [[b:Börse]],  [[d:Dezentralisierung]],  [[f:fiktives Kapital]], [[f:Finanzkapital]],  [[f:Finanzkrise]],  [[f:Finanzmärkte]],  [[g:Globalisierung]], [[i:Imperialismus]],  [[i:industrielles Kapital]],  [[k:Kapital]], [[k:Kapitalentwertung, -vernichtung|Kapitalentwertung/-vernichtung]],  [[k:Kapitalexport]],  [[k:Kapital, konstantes und variables|Kapital (konstantes und variables)]],  [[k:Kapitalmobilität, internationale|Kapitalmobilität (internationale)]],  [[k:Konkurrenz]], [[k:Kredit]],  [[k:Krise]],  <!--[-->[[k:Krisentheorien|Krisentheorien]]<!--]-->,  [[m:Marktpreis]],  Monopol,  Monopolkapital, Preis,  Produktivkraftentwicklung,  Sozialismus,  staatsmonopolistischer Kapitalismus,  staatsmonopolistischer Sozialismus,  Zins +➫ [[a:Akkumulation]], [[a:Aktiengesellschaft]],  [[b:Börse]],  [[d:Dezentralisierung]],  [[f:fiktives Kapital]], [[f:Finanzkapital]],  [[f:Finanzkrise]],  [[f:Finanzmärkte]],  [[g:Globalisierung]], [[i:Imperialismus]],  [[i:industrielles Kapital]],  [[k:Kapital]], [[k:Kapitalentwertung, -vernichtung|Kapitalentwertung/-vernichtung]],  [[k:Kapitalexport]],  [[k:Kapital, konstantes und variables|Kapital (konstantes und variables)]],  [[k:Kapitalmobilität, internationale|Kapitalmobilität (internationale)]],  [[k:Konkurrenz]], [[k:Kredit]],  [[k:Krise]],  <!--[-->[[k:Krisentheorien|Krisentheorien]]<!--]-->,  [[m:Marktpreis]],  [[m:Monopol]],  [[m:Monopolkapital]], Preis,  Produktivkraftentwicklung,  Sozialismus,  staatsmonopolistischer Kapitalismus,  staatsmonopolistischer Sozialismus,  Zins 
    
  

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k/konzentration_und_zentralisation_des_kapitals.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/20 19:25 von christian     Nach oben
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