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k:konflikttheorien [2011/03/20 04:37] 127.0.0.1 Externe Bearbeitung |
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- | Konflikt ist ein unpräziser Sammelbegriff, der für psychische Spannungen, soziale Friktionen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen steht. Ihm liegen aktuell unvereinbare Ansprüche, Forderungen, [[i:Interesse]]n, Werte, Normen etc. von interagierenden [[e:Einheit]]en (innerpsychische [[i:Instanz]]en, Individuen, soziale Rollen, Gruppen, Klassen, Organisationen, [[g:Gemeinschaft]]en, Ethnien, Nationen, überstaatliche Bündnisse) zugrunde, die diese im Konfliktverlauf, d.h. im [[k:Kampf]] gegeneinander, durchzusetzen versuchen. Zuweilen wird Konflikt auch als Synonym für [[g:Gegensatz]], Widerspruch, [[a:Antagonismus]] zwischen gesellschaftsstrukturellen Komplexen verstanden, z.B. zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, [[b:Basis]] und Überbau, Ökonomie und Politik, Staat und [[k:Kirche]].\\ | + | Konflikt ist ein unpräziser Sammelbegriff, der für psychische Spannungen, soziale Friktionen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen steht. Ihm liegen aktuell unvereinbare Ansprüche, Forderungen, [[i:Interesse|Interessen]], Werte, Normen etc. von interagierenden Einheiten (innerpsychische [[i:Instanz|Instanzen]], Individuen, soziale Rollen, Gruppen, Klassen, Organisationen, [[g:Gemeinschaft|Gemeinschaften]], Ethnien, <!--[-->[[n:Nation|Nationen]]<!--]-->, überstaatliche Bündnisse) zugrunde, die diese im Konfliktverlauf, d.h. im [[k:Kampf]] gegeneinander, durchzusetzen versuchen. Zuweilen wird Konflikt auch als Synonym für [[g:Gegensatz]], Widerspruch, [[a:Antagonismus]] zwischen gesellschaftsstrukturellen Komplexen verstanden, z.B. zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen, [[b:Basis]] und Überbau, Ökonomie und Politik, Staat und [[k:Kirche]]. |
- | Marx benutzt die Konfliktkategorie an vielen Stellen umgangssprachlich, ohne dass aus ihnen eine spezifische Konflikttheorie herauszuarbeiten wäre. Theoretisch ausformuliert ist dagegen seine Theorie des »Konflikts zwischen gesellschaftlichen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen«; hier untersucht er die [[f:Form]]en der Umwälzung und wie sie miteinander verkoppelt sind, wie sich »Menschen dieses Konflikts bewusst werden und ihn ausfechten« (//Vorw 59//). Er geht von der Konflikthaftigkeit alles durch [[k:Klassenherrschaft]] strukturierten sozialen und gesellschaftlichen Lebens aus. Dabei verfährt er vorwiegend widerspruchstheoretisch, wobei er im Wortgebrauch nicht immer trennscharf vorgeht (...).\\ | + | |
- | In den Sozialwissenschaften gilt der Konfliktbegriff als ein »interdisziplinärer und [...] theorieübergreifender Grundbegriff« (Bonacker 2002), der einen Grundtatbestand des Sozialen bezeichnen soll. In dieser Weise findet er sich in allen sozialwissenschaftlichen Teildisziplinen wieder, wo er teils Phänomene jenseits von Klassenkonflikten erfasst, teils die marxsche »Lehre vom [[k:Klassenkampf]] positivistisch« einebnet (Adorno 1968). | + | Marx benutzt die Konfliktkategorie an vielen Stellen umgangssprachlich, ohne dass aus ihnen eine spezifische Konflikttheorie herauszuarbeiten wäre. Theoretisch ausformuliert ist dagegen seine Theorie des »Konflikts zwischen gesellschaftlichen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen«; hier untersucht er die Formen der Umwälzung und wie sie miteinander verkoppelt sind, wie sich »Menschen dieses Konflikts bewusst werden und ihn ausfechten« (//Vorw 59//). Er geht von der Konflikthaftigkeit alles durch [[k:Klassenherrschaft]] strukturierten sozialen und gesellschaftlichen Lebens aus. Dabei verfährt er vorwiegend widerspruchstheoretisch, wobei er im Wortgebrauch nicht immer trennscharf vorgeht (...). |
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+ | In den Sozialwissenschaften gilt der Konfliktbegriff als ein »interdisziplinärer und [...] theorieübergreifender Grundbegriff« (Bonacker 2002), der einen Grundtatbestand des Sozialen bezeichnen soll. In dieser Weise findet er sich in allen sozialwissenschaftlichen Teildisziplinen wieder, wo er teils Phänomene jenseits von Klassenkonflikten erfasst, teils die marxsche »Lehre vom [[k:Klassenkampf]] positivistisch« einebnet (Adorno 1968). | ||
- | ➫ [[a:Anerkennung]], [[a:Antagonismus]], [[a:Arbeitsbeziehungen]], [[b:Besitz/Eigentum]], [[f:Frauenbewegung]], [[f:Funktionalismus]], [[g:Gegensatz]], [[g:Generalstreik]], [[g:Gewalt]], [[h:Herrschaft]], [[i:Institution]], [[i:Interesse]], [[k:Kampf]], [[k:Kapital]], [[k:Klassenkampf]], [[k:Konkurrenz]], [[k:Konsens]], [[k:Kontrolle]], [[k:Krieg]], [[k:Krise]], Kultur, Macht, Normen, Ordnung, Produktivkräfte/Produktionsverhältnisse, Reproduktion, soziales System, Terrorismus, Werte, Widerspruch | + | ➫ [[a:Anerkennung]], [[a:Antagonismus]], [[a:Arbeitsbeziehungen]], [[b:Besitz/Eigentum]], [[f:Frauenbewegung]], [[f:Funktionalismus]], [[g:Gegensatz]], [[g:Generalstreik]], [[g:Gewalt]], [[h:Herrschaft]], [[i:Institution]], [[i:Interesse]], [[k:Kampf]], [[k:Kapital]], [[k:Klassenkampf]], [[k:Konkurrenz]], [[k:Konsens]], [[k:Kontrolle]], [[k:Krieg]], [[k:Krise]], <!--[-->[[k:Kultur|Kultur]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]-->, Normen, Ordnung, Produktivkräfte/Produktionsverhältnisse, Reproduktion, soziales System, Terrorismus, Werte, Widerspruch |
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