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- | Der Begriff benennt Heterosexualität als Norm der [[g:Geschlechterverhältnisse]], die Subjektivität, Lebenspraxis, symbolische Ordnung und das Gefüge der gesellschaftlichen Organisation strukturiert. Die H drängt die Menschen in die Form zweier körperlich und sozial klar voneinander unterschiedener [[g:Geschlecht]]er, deren sexuelles Verlangen ausschließlich auf das jeweils andere gerichtet ist. H wirkt als apriorische Kategorie des Verstehens und setzt ein Bündel von Verhaltensnormen. Was ihr nicht entspricht, wird diskriminiert, verfolgt oder ausgelöscht (so in der medizinischen Vernichtung der Intersexualität) – oder den Verhältnissen in ästhetisch-symbolischer Verschiebung dienstbar gemacht. In der Subjekt-Konstitution erzeugt H den Druck, sich selbst über eine geschlechtlich und sexuell bestimmte [[i:Identität]] zu verstehen, wobei die Vielfalt möglicher Identitäten hierarchisch angeordnet ist und im Zentrum der Norm die kohärenten heterosexuellen Geschlechter Mann und Frau stehen. Zugleich reguliert H die Wissensproduktion, strukturiert Diskurse, leitet politisches Handeln, bestimmt über die Verteilung von Ressourcen und fungiert als Zuweisungsmodus in der [[a:Arbeitsteilung]]. H ist sämtlichen gesellschaftlichen Verhältnissen eingeschrieben; auch Rassismus und Klassenverhältnisse sind heteronormativ geprägt und prägen ihrerseits die kulturellen [[b:Bild]]er und konkreten Praxen heteronormer Zweigeschlechtlichkeit. | + | Der Begriff benennt Heterosexualität als Norm der [[g:Geschlechterverhältnisse]], die Subjektivität, Lebenspraxis, symbolische Ordnung und das Gefüge der gesellschaftlichen Organisation strukturiert. Die H drängt die Menschen in die Form zweier körperlich und sozial klar voneinander unterschiedener [[g:Geschlecht|Geschlechter]], deren sexuelles Verlangen ausschließlich auf das jeweils andere gerichtet ist. H wirkt als apriorische Kategorie des Verstehens und setzt ein Bündel von Verhaltensnormen. Was ihr nicht entspricht, wird diskriminiert, verfolgt oder ausgelöscht (so in der medizinischen Vernichtung der Intersexualität) – oder den Verhältnissen in ästhetisch-symbolischer Verschiebung dienstbar gemacht. In der Subjekt-Konstitution erzeugt H den Druck, sich selbst über eine geschlechtlich und sexuell bestimmte [[i:Identität]] zu verstehen, wobei die Vielfalt möglicher Identitäten hierarchisch angeordnet ist und im Zentrum der Norm die kohärenten heterosexuellen Geschlechter Mann und Frau stehen. Zugleich reguliert H die Wissensproduktion, strukturiert Diskurse, leitet politisches Handeln, bestimmt über die Verteilung von Ressourcen und fungiert als Zuweisungsmodus in der [[a:Arbeitsteilung]]. H ist sämtlichen gesellschaftlichen Verhältnissen eingeschrieben; auch Rassismus und Klassenverhältnisse sind heteronormativ geprägt und prägen ihrerseits die kulturellen [[b:Bild]]er und konkreten Praxen heteronormer Zweigeschlechtlichkeit. |
- | ➫ [[d:Diskursanalyse]], [[d:Diskurstheorie]], [[e:Emanzipation]], [[e:Eros]], [[f:Familie]], [[f:Feminismus]], [[f:Fetischcharakter der Ware]], [[f:Fordismus]], [[f:Frauenbewegung]], [[f:freie Liebe]], [[g:Geschlecht]], [[g:Geschlechterverhältnisse]], [[g:Geschlechtervertrag]], [[g:Große Weigerung]], [[h:Hausfrau]], [[h:Hegemonie]], [[h:Herrschaft]], [[h:HIV, AIDS|HIV/AIDS]], [[h:Homosexualität]], [[i:Identität]], [[i:Identitätslogik]], [[i:Identitätspolitik]], [[i:Ideologiekritik]], [[i:Ideologietheorie]], [[k:Kommodifizierung]], [[k:Konsumgesellschaft]], kulturelle Identität, <!--[-->[[l:Lebensführung|Lebensführung]]<!--]-->, <!--[-->[[l:Lebensweise, Lebensbedingungen|Lebensweise]]<!--]-->, <!--[-->[[l:Lesbenbewegung|Lesbenbewegung]]<!--]-->, [[l:Liebe]], <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Männlichkeit|Männlichkeit]]<!--]-->, Minderheiten, Neoliberalismus, Neue Soziale Bewegungen, Normalisierung, Normen, Pornographie, Poststrukturalismus, Psychoanalyse, Queer-Theorie, Repräsentation, Schwulenbewegung, Sexismus, Sexpol, Sexualität, sexuelle Befreiung, Subjekt, Subkultur, subversiv, symbolische Ordnung, Taylorismus, Zwangsheterosexualität | + | ➫ [[d:Diskursanalyse]], [[d:Diskurstheorie]], [[e:Emanzipation]], [[e:Eros]], [[f:Familie]], [[f:Feminismus]], [[f:Fetischcharakter der Ware]], [[f:Fordismus]], [[f:Frauenbewegung]], [[f:freie Liebe]], [[g:Geschlecht]], [[g:Geschlechterverhältnisse]], [[g:Geschlechtervertrag]], [[g:Große Weigerung]], [[h:Hausfrau]], [[h:Hegemonie]], [[h:Herrschaft]], [[h:HIV, AIDS|HIV/AIDS]], [[h:Homosexualität]], [[i:Identität]], [[i:Identitätslogik]], [[i:Identitätspolitik]], [[i:Ideologiekritik]], [[i:Ideologietheorie]], [[k:Kommodifizierung]], [[k:Konsumgesellschaft]], <!--[-->[[l:Lebensführung|Lebensführung]]<!--]-->, <!--[-->[[l:Lebensweise, Lebensbedingungen|Lebensweise]]<!--]-->, <!--[-->[[l:Lesbenbewegung|Lesbenbewegung]]<!--]-->, [[l:Liebe]], <!--[-->[[m:Macht|Macht]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Männlichkeit|Männlichkeit]]<!--]-->, Neoliberalismus, Neue Soziale Bewegungen, Normalisierung, Normen, Pornographie, Poststrukturalismus, Psychoanalyse, Queer-Theorie, Repräsentation, Schwulenbewegung, Sexismus, Sexpol, Sexualität, sexuelle Befreiung, Subjekt, Subkultur, subversiv, symbolische Ordnung, Taylorismus, Zwangsheterosexualität |
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