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h:handelskapital [2012/12/29 16:48]
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h:handelskapital [2024/02/16 20:30] (aktuell)
christian
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 ====== Handelskapital ====== ====== Handelskapital ======
  
-A: +A: ar-ra’s-māl at-tigāri. – E: mercantile capital. – F: capital commercial. – R: torgovyi kapital. – S: capital comercial. – C: shangye ziben 商业资本
-ar-ra’s-māl at-tigāri. – E: mercantile capital. – F: capital +
-commercial. – R: torgovyi kapital. – S: capital comercial. – C: +
-shangye ziben+
  
-Carlos +Carlos Antonio Aguirre Rojas (MC)
-Antonio Aguirre Rojas+
  
-HKWM +HKWM 5, 2001, Spalten 1154-1159
-5, 2001, Spalten 1154-1159+
  
  
  
-Das H spielt eine prominente Rolle bei der Herausbildung der kapitalistischen Produktionsweise. Als Zentren des [[h:Handel]]s bilden sich ab dem 12. Jh. die oberitalienischen, süddeutschen und holländischen Städte heraus (Braudel 1985; Wallerstein 1974). Die dortigen »Handelskapitalisten« entwickeln das [[g:Geld]]- und [[b:Bank]]enwesen sowie den Fernhandel, der sich als eigener Wirtschaftszweig noch vor dem lokalen und regionalen Handel entfaltet (Polanyi 1977). Die »Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts« (//K I//) und ein wachsender Grad der [[a:Arbeitsteilung]] führen seither – jeweils unterbrochen durch ökonomische, politische und militärische [[k:Krise]]und Konflikte – zur Intensivierung des Welthandels. In der [[k:kapitalistische Produktionsweise|kapitalistischen Produktionsweise]] übernimmt das H eine besondere Funktion innerhalb des Reproduktionsprozesses des produktiven Kapitals. Verselbständigt gegenüber dem [[i:industrielles Kapital|industriellen Kapital]] vermittelt es die Zirkulation von Waren und Geld, vereinfacht sie, beschleunigt den Umschlag des Kapitals. Mit der ›[[g:Globalisierung]]‹ im ausgehenden 20. Jh. erhält der Welthandel eine neue Qualität: die Zirkulation gewinnt gegenüber der Produktion stärker an Gewicht. Allerdings erschwert die spezifische Natur des H, seiner Unterformen, seiner Überlagerung ([[a:Artikulation, Gliederung|Artikulation]]) mit anderen Formen des Kapitals und schließlich seine Rolle und Entwicklung in den verschiedenen historischen, [[f:Formationenfolge, vorkapitalistische Gesellschaftsformationen|präkapitalistischen Gesellschaftsformationen]] sein Verständnis und führte häufig zu Missverständnissen. Dazu beigetragen hat auch die z.T. synonyme Verwendung der Begriffe H, »kaufmännisches Kapital«, »kommerzielles Kapital« und »merkantiles Kapital« durch Marx (//K III//). In seiner Revision des Textes in der französischen Ausgabe des //Kapital//, verwendet er den Begriff des »capital commercial «, um ihn inhaltlich mit dem auszufüllen, was im Deutschen als H übersetzt wird (...). So wie  im Französischen oder Englischen der Term »commercial« mit »commerce«, mit Handel, in Verbindung gebracht wird, unabhängig davon, ob es sich um Waren oder um Geld handelt, beschränkt sich der Term »marchand« bzw. »merchant« formal nur auf das merkantile Kapital, d.h. »Warenkapital«,  detailliert analysiert in //KII //(...). +Das H spielt eine prominente Rolle bei der Herausbildung der kapitalistischen Produktionsweise. Als Zentren des [[h:Handel]]s bilden sich ab dem 12. Jh. die oberitalienischen, süddeutschen und holländischen Städte heraus (Braudel 1985; Wallerstein 1974). Die dortigen »Handelskapitalisten« entwickeln das [[g:Geld]]- und [[b:Bank|Banken]]wesen sowie den Fernhandel, der sich als eigener Wirtschaftszweig noch vor dem lokalen und regionalen Handel entfaltet (Polanyi 1977). Die »Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts« (//K I//) und ein wachsender Grad der [[a:Arbeitsteilung]] führen seither – jeweils unterbrochen durch ökonomische, politische und militärische [[k:Krise|Krisen]] und Konflikte – zur Intensivierung des Welthandels. In der [[k:kapitalistische Produktionsweise|kapitalistischen Produktionsweise]] übernimmt das H eine besondere Funktion innerhalb des Reproduktionsprozesses des produktiven Kapitals. Verselbständigt gegenüber dem [[i:industrielles Kapital|industriellen Kapital]] vermittelt es die Zirkulation von Waren und Geld, vereinfacht sie, beschleunigt den Umschlag des Kapitals. Mit der ›[[g:Globalisierung]]‹ im ausgehenden 20. Jh. erhält der Welthandel eine neue Qualität: die Zirkulation gewinnt gegenüber der Produktion stärker an Gewicht. Allerdings erschwert die spezifische Natur des H, seiner Unterformen, seiner Überlagerung ([[a:Artikulation, Gliederung|Artikulation]]) mit anderen Formen des Kapitals und schließlich seine Rolle und Entwicklung in den verschiedenen historischen, [[f:Formationenfolge, vorkapitalistische Gesellschaftsformationen|präkapitalistischen Gesellschaftsformationen]] sein Verständnis und führte häufig zu Missverständnissen. Dazu beigetragen hat auch die z.T. synonyme Verwendung der Begriffe H, »kaufmännisches Kapital«, »kommerzielles Kapital« und »merkantiles Kapital« durch Marx (//K III//). In seiner Revision des Textes in der französischen Ausgabe des //Kapital//, verwendet er den Begriff des »capital commercial «, um ihn inhaltlich mit dem auszufüllen, was im Deutschen als H übersetzt wird (...). So wie  im Französischen oder Englischen der Term »commercial« mit »commerce«, mit Handel, in Verbindung gebracht wird, unabhängig davon, ob es sich um Waren oder um Geld handelt, beschränkt sich der Term »marchand« bzw. »merchant« formal nur auf das merkantile Kapital, d.h. »Warenkapital«,  detailliert analysiert in //K II// (...). 
    
  
 
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h/handelskapital.txt · Zuletzt geändert: 2024/02/16 20:30 von christian     Nach oben
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