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====== Grenzen der Dialektik ====== | ====== Grenzen der Dialektik ====== | ||
- | A: ḥudūd al-ǧadalīya. – E: limits of dialectics. – F: limites de la dialectique. – R: granice dialektiki. – S: límites de la dialéctica. – C: bianzhengfa de jiexian | + | A: ḥudūd al-ǧadalīya. – E: limits of dialectics. – F: limites de la dialectique. – R: granice dialektiki. – S: límites de la dialéctica. – C: bianzhengfa de jiexian 辩证法的 界限 |
Wolfgang Fritz Haug | Wolfgang Fritz Haug | ||
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- | Von GdD spricht Marx zweimal in Manuskripten, die postum erstmals 1903 //(Einl 57) //bzw. 1941 //(Urtext) //erschienen sind. An beiden Stellen warnt Marx sich selbst vor dem Rückfall in spekulative [[d:Dialektik]] hegelscher Art. Diese ist geradezu dafür bestimmt, »die //Grenze //des [[e:etwas|Etwas]]« (...), des gegebenen [[g:Gegenstand]]es zu überschreiten. Dialektische Darstellung ist für ihn »dieser sich selbst erzeugende, fortleitende und in sich zurückgehende Gang«, der »ausmacht, was sonst der Beweis leisten sollte« (...). Für Kant, den diese Denkweise überwinden soll, war dagegen die Grenze zum Falschen überschritten, wenn Dialektik als »//Organ //zur [...] Hervorbringung [...] von objektiven Behauptungen« verwendet wird (...). – Wenn Marx, wo er über die GdD reflektiert, gleichwohl nicht auf Kant zurückgeht, so wegen seiner in den //ThF //niedergelegten Wendung, die ihn die Objektform der Wirklichkeit vom Standpunkt praktischen Wirkens dialektisieren lässt. Der Gedanke der GdD, in dem Hegelschülerschaft und [[h:Hegel-Kritik|Hegelkritik]] von Marx gleichermaßen auf dem Spiel stehen, wird jedoch nur angedeutet. – In kaum einer anderen Beziehung ist die Spannung zwischen Marx und vielen Ausprägungen des Marxismus so groß wie im Blick auf die Dialektikauffassung. Deren durch Kontroversen und schein-orthodox verdeckte Defizite zerklüftete Geschichte lässt sich als eine Folge von Überschreitungen der von Marx erst tastend gezogenen GdD begreifen. | + | Von GdD spricht Marx zweimal in Manuskripten, die postum erstmals 1903 (//Einl 57//) bzw. 1941 (//Urtext//) erschienen sind. An beiden Stellen warnt Marx sich selbst vor dem Rückfall in spekulative [[d:Dialektik]] hegelscher Art. Diese ist geradezu dafür bestimmt, »die //Grenze// des [[e:etwas|Etwas]]« (...), des gegebenen [[g:Gegenstand|Gegenstandes]] zu überschreiten. Dialektische Darstellung ist für ihn »dieser sich selbst erzeugende, fortleitende und in sich zurückgehende Gang«, der »ausmacht, was sonst der Beweis leisten sollte« (...). Für Kant, den diese Denkweise überwinden soll, war dagegen die Grenze zum Falschen überschritten, wenn Dialektik als »//Organ// zur [...] Hervorbringung [...] von objektiven Behauptungen« verwendet wird (...). – Wenn Marx, wo er über die GdD reflektiert, gleichwohl nicht auf Kant zurückgeht, so wegen seiner in den //ThF// niedergelegten Wendung, die ihn die Objektform der Wirklichkeit vom Standpunkt praktischen Wirkens dialektisieren lässt. Der Gedanke der GdD, in dem Hegelschülerschaft und [[h:Hegel-Kritik|Hegelkritik]] von Marx gleichermaßen auf dem Spiel stehen, wird jedoch nur angedeutet. – In kaum einer anderen Beziehung ist die Spannung zwischen Marx und vielen Ausprägungen des Marxismus so groß wie im Blick auf die Dialektikauffassung. Deren durch Kontroversen und schein-orthodox verdeckte Defizite zerklüftete Geschichte lässt sich als eine Folge von Überschreitungen der von Marx erst tastend gezogenen GdD begreifen. |
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