Unterschiede
Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen gezeigt.
g:gewissen [2013/03/04 20:01] christian |
g:gewissen [2024/02/17 09:27] (aktuell) christian |
||
---|---|---|---|
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
====== Gewissen ====== | ====== Gewissen ====== | ||
- | A: aḍ-ḍamīr. – E: conscience. – F: conscience morale. – R: sovest’. – S: conciencia. – C: liang xin | + | A: aḍ-ḍamīr. – E: conscience. – F: conscience morale. – R: sovest’. – S: conciencia. – C: liang xin 良心 |
Jan Rehmann, Tilman Reitz | Jan Rehmann, Tilman Reitz | ||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
- | + | G ist die v.a. durch Martin Luther eingeführte und verbreitete nhdt. Übersetzung des lat. //conscientia// und des griech. συνείδησις, die beide die Grundbedeutung des »Mitwissens« haben. Gemäß dieser Herkunft oszilliert der Begriff zwischen [[b:Bewußtsein|Bewusstsein]]/Selbstbewusstsein und moralischer oder religiöser Selbstkontrolle. Aber während das franz. //conscience// noch beide Aspekte zusammenhält, ist z.B. im Deutschen und im Englischen eine engere moralische Bedeutung in den Vordergrund getreten, bei der der antike Zusammenhang weitgehend verlorengegangen ist (//G// vs. //Wissen//, //conscience// vs. //consciousness//). Gegenüber einer moralfixierten Engführung, die die »Stimme des G« von der Analyse der gesellschaftlichen Situation ablöst, kommt es in der Perspektive emanzipierten Handelns darauf an, die [[k:Kompetenz/Inkompetenz|Kompetenzen]] des Wissens und der Analyse mit denen der ethischen Reflexion über die Berechtigung des eigenen Tuns kohärent zu verbinden. Eine marxistische Behandlung des G muss seine widersprüchliche Funktion in den gesellschaftlichen [[k:Kampf|Kämpfen]] berücksichtigen: im G kann sich die Resistenz der einzelnen gegen die Ansprüche der [[h:Herrschaft]] geltend machen, es kann aber auch als verselbständigte [[i:Instanz]] wirken, die die Herrschaft im Subjekt vertritt. | |
- | G ist die v.a. durch Martin Luther eingeführte und verbreitete nhdt. Übersetzung des lat. //conscientia //und des griech. //syneidesis//, die beide die Grundbedeutung des »Mitwissens« haben. Gemäß dieser Herkunft oszilliert der Begriff zwischen [[b:Bewußtsein|Bewusstsein]]/Selbstbewusstsein und moralischer oder religiöser Selbstkontrolle. Aber während das franz. //conscience //noch beide Aspekte zusammenhält, ist z.B. im Deutschen und im Englischen eine engere moralische Bedeutung in den Vordergrund getreten, bei der der antike Zusammenhang weitgehend verlorengegangen ist (//G //vs. //Wissen//, //conscience //vs. //consciousness//). Gegenüber einer moralfixierten Engführung, die die »Stimme des G« von der Analyse der gesellschaftlichen Situation ablöst, kommt es in der Perspektive emanzipierten Handelns darauf an, die [[k:Kompetenz/Inkompetenz|Kompetenz]]en des Wissens und der Analyse mit denen der ethischen Reflexion über die Berechtigung des eigenen Tuns kohärent zu verbinden. Eine marxistische Behandlung des G muss seine widersprüchliche Funktion in den gesellschaftlichen [[k:Kampf|Kämpfen]] berücksichtigen: im G kann sich die Resistenz der einzelnen gegen die Ansprüche der [[h:Herrschaft]] geltend machen, es kann aber auch als verselbständigte [[i:Instanz]] wirken, die die Herrschaft im Subjekt vertritt. | + | |
- | ➫ [[a:Angst/Furcht]], [[b:Bewußtheit]], [[b:Bewußtsein]], [[d:Disziplin]], [[e:Emanzipation]], [[e:Ethik]], [[e:Existenzialismus]], [[f:Faschisierung]], [[f:Freudomarxismus]], [[g:Gerechtigkeit]], [[h:Handlungsfähigkeit]], [[h:Himmel/Hölle]], [[i:Ideologietheorie]], [[k:Klassenherrschaft]], [[l:Legalität/Legitimität]], Meinungsfreiheit, Menschenwürde, Metapher, Moral, Normen, Prinzipien, Psychoanalyse, Reflexion, Relativismus, Ressentiment, Sein/Bewusstsein, Selbstbestimmung, Subjekt, Subjekt-Effekt, Verantwortung, Verhalten, Werte, Wille, Wissen | + | ➫ [[a:Angst/Furcht]], [[b:Bewußtheit]], [[b:Bewußtsein]], [[d:Disziplin]], [[e:Emanzipation]], [[e:Ethik]], [[e:Existenzialismus]], [[f:Faschisierung]], [[f:Freudomarxismus]], [[g:Gerechtigkeit]], [[h:Handlungsfähigkeit]], [[h:Himmel/Hölle]], [[i:Ideologietheorie]], [[k:Klassenherrschaft]], [[l:Legalität/Legitimität]], <!--[-->[[m:Meinungsfreiheit|Meinungsfreiheit]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Menschenwürde|Menschenwürde]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Metapher|Metapher]]<!--]-->, <!--[-->[[m:Moral|Moral]]<!--]-->, Normen, Prinzipien, Psychoanalyse, Reflexion, Relativismus, Ressentiment, Sein/Bewusstsein, Selbstbestimmung, Subjekt, Subjekt-Effekt, Verantwortung, Verhalten, Werte, Wille, Wissen |