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- | Die Rede von F wird durch die Überlagerung sozialer, physiologisch-psychologischer und mathematischer Begriffsschichten kompliziert. Die ersten beiden verbindet der Umstand, dass es hier jeweils um bestimmte <!--[-->[[l:Leistung|Leistung]]<!--]-->en geht – der Magen verdaut, der Verstand orientiert in der Realität, der [[i:Ideologe]] stabilisiert die [[h:Herrschaft]]. Der von Leibniz eingeführte mathematische F-Begriff leitet sich zwar gleichfalls vom Leistungssinn des Wortes ab, hat aber in seiner entwickelten Form kaum mehr etwas damit zu tun: Eine F ist hier eine Zuordnungsoperation, durch die (in fregescher Terminologie) einem Argument ein Wert beigelegt wird – etwa dem Argument 2 durch die F f (x) = x²+3 der Wert 7. Eine verbreitete Redeweise bezeichnet dabei die abhängige Variable (den Wert) als F der in den Ausdruck eingesetzten Größe. Formulierungen nach diesem Muster lassen sich häufig auch beobachten, wenn das mathematische Modell auf andere Kontexte übertragen wird und nurmehr Abhängigkeit meint: »In der einfachen Warenproduktion ist die Besitzverteilung der Produkte F der an sich geschehenden, nämlich unabhängig vom Warentausch möglichen Produktion« (Sohn-Rethel 1937). Es wird zu sehen sein, dass sich der mathematische F-Begriff eben deshalb der Stammbegrifflichkeit periodisch wieder annähern konnte, weil es in beiden Fällen um Abhängigkeitsrelationen geht. | + | Die Rede von F wird durch die Überlagerung sozialer, physiologisch-psychologischer und mathematischer Begriffsschichten kompliziert. Die ersten beiden verbindet der Umstand, dass es hier jeweils um bestimmte <!--[-->[[l:Leistung|Leistungen]]<!--]--> geht – der Magen verdaut, der Verstand orientiert in der Realität, der [[i:Ideologe]] stabilisiert die [[h:Herrschaft]]. Der von Leibniz eingeführte mathematische F-Begriff leitet sich zwar gleichfalls vom Leistungssinn des Wortes ab, hat aber in seiner entwickelten Form kaum mehr etwas damit zu tun: Eine F ist hier eine Zuordnungsoperation, durch die (in fregescher Terminologie) einem Argument ein Wert beigelegt wird – etwa dem Argument 2 durch die F f (x) = x²+3 der Wert 7. Eine verbreitete Redeweise bezeichnet dabei die abhängige Variable (den Wert) als F der in den Ausdruck eingesetzten Größe. Formulierungen nach diesem Muster lassen sich häufig auch beobachten, wenn das mathematische Modell auf andere Kontexte übertragen wird und nurmehr Abhängigkeit meint: »In der einfachen Warenproduktion ist die Besitzverteilung der Produkte F der an sich geschehenden, nämlich unabhängig vom Warentausch möglichen Produktion« (Sohn-Rethel 1937). Es wird zu sehen sein, dass sich der mathematische F-Begriff eben deshalb der Stammbegrifflichkeit periodisch wieder annähern konnte, weil es in beiden Fällen um Abhängigkeitsrelationen geht. |
- | ➫ [[a:abstrakt/konkret]], [[a:Althusser-Schule]], [[a:Anatomie]], [[a:Arbeitsteilung]], [[a:Artikulation, Gliederung|Artikulation/Gliederung]], [[b:Brecht-Linie]], [[f:Fatalismus]], [[f:Fordismus]], [[f:funktional-historische Analyse]], [[f:Funktionalismus]], [[f:Funktionär]], [[f:funktionelle Erklärung]], [[g:Ganzes]], [[g:Geschichtsphilosophie]], [[h:Handlung]], [[h:Handlungsfähigkeit]], [[h:Humanismusstreit]], [[i:Ideologe]], [[i:Ideologietheorie]], [[i:Intellektuelle]], [[k:Kapital]], [[k:Kapitallogik]], [[k:Klassenanalyse]], <!--[-->[[k:Kritische Theorie|Kritische Theorie]]<!--]-->, [[l:Leistung]], Moderne, Naturbeherrschung, Objektivismus, Ontologie, Ordnung, organische Intellektuelle, Organismus, Produktionsverhältnisse, Rationalisierung, Staatskapitalismus, Struktur, Strukturalismus, strukturelle Kausalität, Subsumtion, Tätigkeit, Totalität, Überdeterminierung, Verdinglichung, Vergesellschaftung, Vermittlung, Warenform, Wirklichkeit | + | ➫ [[a:abstrakt/konkret]], [[a:Althusser-Schule]], [[a:Anatomie]], [[a:Arbeitsteilung]], [[a:Artikulation, Gliederung|Artikulation/Gliederung]], [[b:Brecht-Linie]], [[f:Fatalismus]], [[f:Fordismus]], [[f:funktional-historische Analyse]], [[f:Funktionalismus]], [[f:Funktionär]], [[f:funktionelle Erklärung]], [[g:Ganzes]], [[g:Geschichtsphilosophie]], [[h:Handlung]], [[h:Handlungsfähigkeit]], [[h:Humanismusstreit]], [[i:Ideologe]], [[i:Ideologietheorie]], [[i:Intellektuelle]], [[k:Kapital]], [[k:Kapitallogik]], [[k:Klassenanalyse]], <!--[-->[[k:Kritische Theorie|Kritische Theorie]]<!--]-->, [[l:Leistung]], [[m:Moderne]], <!--[-->[[n:Naturbeherrschung|Naturbeherrschung]]<!--]-->, Objektivismus, Ontologie, Ordnung, organische Intellektuelle, Organismus, Produktionsverhältnisse, Rationalisierung, Staatskapitalismus, Struktur, Strukturalismus, strukturelle Kausalität, Subsumtion, Tätigkeit, Totalität, Überdeterminierung, Verdinglichung, Vergesellschaftung, Vermittlung, Warenform, Wirklichkeit |
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