Unterschiede
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e:entfremdung [2012/10/25 13:13] christian |
e:entfremdung [2024/02/04 14:34] (aktuell) christian |
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- | – S: alienación. – C: yihua | + | – S: alienación. – C: yihua 异化 |
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- | Der Begriff lässt sich bis auf Aristoteles (ἀλλαγή Tausch), Seneca, Cicero und Augustinus (//alienatio//) zurückverfolgen, bei denen mit E entweder ökonomisch-juristische Vorgänge der Übertragung bzw. Veräußerung von [[e:Eigentum]] oder Zustände geistiger Entrückung und Verwirrung sowie [[g:Geisteskrankheit]] bezeichnet werden. Seit der [[a:Aufklärung]] (Rousseau: E als Veräußerung von Rechten an die Gemeinschaft im [[g:Gesellschaftsvertrag]]) spielt der Begriff der E nicht nur in der Philosophie (Hegel: E als notwendige Selbstentäußerung des [[g:Geist]]es) sondern auch in der Ökonomie (Smith: E als Ergebnis des Tausches von Gütern) eine wichtige Rolle. Marx entwickelt seine E-Konzeption vor allem in Auseinandersetzung mit der [[k:klassische deutsche Philosophie|deutschen klassischen Philosophie]] (Hegel, Feuerbach, Hess), in der Kritik der englischen bürgerlichen Nationalökonomie (James Mill) und in der Analyse des französischen utopischen Sozialismus (Proudhon), wobei »drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus« (Lenin) deutlich werden. | + | Der Begriff lässt sich bis auf Aristoteles (ἀλλαγή Tausch), Seneca, Cicero und Augustinus (//alienatio//) zurückverfolgen, bei denen mit E entweder ökonomisch-juristische Vorgänge der Übertragung bzw. Veräußerung von [[e:Eigentum]] oder Zustände geistiger Entrückung und Verwirrung sowie [[g:Geisteskrankheit]] bezeichnet werden. Seit der [[a:Aufklärung]] (Rousseau: E als Veräußerung von Rechten an die Gemeinschaft im [[g:Gesellschaftsvertrag]]) spielt der Begriff der E nicht nur in der Philosophie (Hegel: E als notwendige Selbstentäußerung des [[g:Geist|Geistes]]) sondern auch in der Ökonomie (Smith: E als Ergebnis des Tausches von Gütern) eine wichtige Rolle. Marx entwickelt seine E-Konzeption vor allem in Auseinandersetzung mit der [[k:klassische deutsche Philosophie|deutschen klassischen Philosophie]] (Hegel, Feuerbach, Hess), in der <!--[-->[[k:Kritik|Kritik]]<!--]--> der englischen bürgerlichen Nationalökonomie (James Mill) und in der Analyse des französischen utopischen Sozialismus (Proudhon), wobei »drei Quellen und drei Bestandteile des Marxismus« (Lenin) deutlich werden. |
Die Entwicklung der marxschen E-Konzeption korrespondiert mit der Ausarbeitung des [[h:historischer Materialismus|historischen Materialismus]] und der Entfaltung der KrpÖ; der E-Begriff wird im Laufe der Zeit differenziert und vor allem sozioökonomisch konkretisiert. Auch wenn anstelle des Begriffs E im Spätwerk vielfach andere Begriffe wie Verdinglichung, Vergegenständlichung oder Verselbständigung o.ä. gebraucht werden und auch wenn Marx und Engels verschiedentlich gegen idealistisch vorgeprägte Begriffe polemisieren (»//›E‹,// um den Philosophen verständlich zu bleiben«; //DI//), kann keineswegs gefolgert werden, dass die E-Konzeption in der Entwicklung vom ›jungen‹ zum ›alten‹ bzw. ›reifen‹ Marx einen Bruch aufweist oder etwa an Bedeutung verliert (vgl. dagegen Althusser, //FM//). Mit der Entfaltung der historisch-materialistischen Theorie wird auch die E-Konzeption weiterentwickelt. [...] »E« ist wie kaum ein anderer Begriff über den Marxismus hinaus von den unterschiedlichsten Positionen in Philosophie, [[a:Anthropologie]], Soziologie und Psychologie rezipiert und adaptiert worden, wobei sich um diese [[k:Kategorie]] viele nicht nur wissenschaftliche, sondern auch politische Kontroversen entwickelten. | Die Entwicklung der marxschen E-Konzeption korrespondiert mit der Ausarbeitung des [[h:historischer Materialismus|historischen Materialismus]] und der Entfaltung der KrpÖ; der E-Begriff wird im Laufe der Zeit differenziert und vor allem sozioökonomisch konkretisiert. Auch wenn anstelle des Begriffs E im Spätwerk vielfach andere Begriffe wie Verdinglichung, Vergegenständlichung oder Verselbständigung o.ä. gebraucht werden und auch wenn Marx und Engels verschiedentlich gegen idealistisch vorgeprägte Begriffe polemisieren (»//›E‹,// um den Philosophen verständlich zu bleiben«; //DI//), kann keineswegs gefolgert werden, dass die E-Konzeption in der Entwicklung vom ›jungen‹ zum ›alten‹ bzw. ›reifen‹ Marx einen Bruch aufweist oder etwa an Bedeutung verliert (vgl. dagegen Althusser, //FM//). Mit der Entfaltung der historisch-materialistischen Theorie wird auch die E-Konzeption weiterentwickelt. [...] »E« ist wie kaum ein anderer Begriff über den Marxismus hinaus von den unterschiedlichsten Positionen in Philosophie, [[a:Anthropologie]], Soziologie und Psychologie rezipiert und adaptiert worden, wobei sich um diese [[k:Kategorie]] viele nicht nur wissenschaftliche, sondern auch politische Kontroversen entwickelten. | ||
- | ➫ [[a:Aneignung]], [[a:Arbeit]], [[a:Assoziation]], [[a:Aufklärung]], [[c:Charaktermaske]], [[e:Emanzipation]], [[e:Entäußerung]], [[e:Erscheinung, Erscheinungsform|Erscheinung]], [[f:Fetischcharakter der Ware]], [[g:Gattungsfragen]], [[g:Gesellschaftsvertrag]], [[g:Gleichgültigkeit]], Lohnarbeit, Mensch, Mystifikation, Personifikation, Philosophie, Religion, Spaltung, Tausch, Trennung, Verdinglichung, Wesen des Menschen, Wesen/Erscheinung, Vergegenständlichung, Verselbständigung, Warenfetischismus, Zins | + | ➫ [[a:Aneignung]], [[a:Arbeit]], [[a:Assoziation]], [[a:Aufklärung]], [[c:Charaktermaske]], [[e:Emanzipation]], [[e:Entäußerung]], [[e:Erscheinung, Erscheinungsform|Erscheinung]], [[f:Fetischcharakter der Ware]], [[g:Gattungsfragen]], [[g:Gesellschaftsvertrag]], [[g:Gleichgültigkeit]], <!--[-->[[l:Lohnarbeit|Lohnarbeit]]<!--]-->, [[m:Menschenbild]], <!--[-->[[m:Mystifikation|Mystifikation]]<!--]-->, Personifikation, Philosophie, Religion, Spaltung, Tausch, Trennung, Verdinglichung, Wesen des Menschen, Wesen/Erscheinung, Vergegenständlichung, Verselbständigung, Warenfetischismus, Zins |
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